Bachelor-Arbeit von Marcel Rosental zu Bernd Moenikes
Bernd Moenikes, seine Dissertation von 1986 behandelte Grundlegendes zur Museumspädagogik, schreitet mit Kettensäge zur künstlerischen Tätigkeit, genauer zur Performance. Einen Baumstamm, gute 3 m lang wird der Künstler bearbeiten. Der Erhalt der Natur liegt dem Künstler besonders amHerzen. Die mit Benzin angetriebene Kettensäge wird gestartet,. das Sägeblatt dreht sich, konzentriert nähert sich der Künstler dem Stamm. Erster Schnitt: die Kettensäge wird lauter, das Sägeblatt trifft diagonal auf das Holz, der Läim steigert sich deutlich, Späne fliegen. Zweiter Schnitt, vertikal, der Motor heult auf, der Schnitt dringt deutlich tiefer in das Holz als der Schnitt zuvor, Späne fliegen, Lärm. Ein „Fliehender Baum“ ist in seiner Entstehung.
Mit den „Fliehenden Bäumen“ ist Moenikes in den 1990er Jahren bekannt geworden. Er etablierte sich mit diesen Umweltskulpturen, wie der Künstler diese selbst nennt, als überregional bekannter Künstler. Zum ersten Mal wurden die „Fliehenden Bäumen“ 1986 einem öffentlichen Publikum vorgestellt. Damals verursachte der Chemie-Konzern Sandoz eine Vergiftung des Rheinwassers, ein großes Fischsterben folgte. Mit Hilfe seiner damaligen Kollegen der Künstlergruppe MAP, zu deren Gründungsmitgliedern Moenikes 1984 gehörte, platzierte er auf Betonsockeln in Ufernähe des Rheins „Fliehende Bäumen“, die wie Seelen der toten Fische emporzusteigen schienen. Zahlreiche Ausstellungen erfolgten seit 1986 im In- und Ausland: Düsseldorf, Münster, Bonn, Sylt, Malta, Tansania oder Paris, um nur einige Stationen zu nennen.